Tipps zum Distanz-Lernen

Tipps zum Distanz-Lernen

Die aktuelle Situation fordert uns allen (Lernende, Lehrende, Verwaltung) deutlich mehr ab als im Präsenzstudium. Die Gesamtsituation ist ebenso angespannt wie ermüdend, und die Verbindung zwischen Lehrenden und Lernenden und, Ihnen untereinander, entsteht nicht so selbstverständlich wie im Seminarraum. Lernen online in Distanz fordert eine stärker eigenverantwortliche Herangehensweise und Methodik aller Beteiligten ab. Damit auch für Sie in dieser Situation nachweisbarer Lernerfolg entsteht, finden Sie hier ein paar zentrale Hinweise:

  1. Vertrauen Sie den Lernangeboten und lassen Sie sich nicht lähmen!
    Auch Online-Lehre führt Schritt für Schritt zum Ziel, wenn Sie in Lehrveranstaltungen jeder für sich genauso präsent und aktiv sind, Schritt für Schritt dranbleiben und sich an der Interaktion beteiligen (frei nach der Sesamstraße: Nur wer fragt, lernt auch dazu). Wir tun unser Möglichstes, um Ihnen eine erfolgreiche Lernerfahrung vorzubereiten, zu begleiten und die besonderen Lern- und Lebensbedingungen in Lehre und Prüfung zu berücksichtigen.

  2. Nehmen Sie alle synchronen Termine wahr!
    Loggen Sie sich in Seminar-Übertragungen ein. Wir bemühen uns sehr, Überschneidungen zu vermeiden und Ihnen die Chance dazu zugeben.

  3. Nehmen Sie alle synchronen Termine ernst!
    Seien Sie auch online auch geistig präsent - Auch wenn Sie unbeobachtet vor dem Bildschirm sitzen: Wenn Sie parallel im Netz sufen, Videos gucken, sich durch Facebook-News scrollen, chatten, abwaschen, Essen kochen usw., sind Sie faktisch nicht aufnahmefähig. Sie verschwenden Ihre eigene Zeit doppelt und täuschen sich selbst über Ihren Wissensstand.

  4. Machen Sie Aufgaben / asynchrone Lehrangebote mit - Absolvieren Sie sie im vorgegebenen Umfang und im vorgegebenen Zeitrahmen!
    Wissen liegt weder auf der Festplatte noch im Internet, sondern im Gehirn. Das aber braucht Verarbeitungsgelegenheit und -zeit, die Sie nicht mehr am Ende des Semesters aufholen. Diese Angebote sind als feste Seminar-Bestandteile eingeplant und inhaltlich und zeitlich bewusst getaktet damit Sie nicht inhaltlich den Anschluss verlieren.

  5. Machen Sie aktiv mit - wenigstens für sich, besser im Austausch!
    Machen Sie sich Notizen in einem Lernbuch zum Kurs! Als absolutes Minimum nehmen Sie sich bitte 1 Minute Zeit nach jedem Abschnitt und schreiben Sie auf:
       "Welche Wesentlichen Erkenntnisse nehme ich heute mit? Was fühlt sich noch unklar an?"
    Schreiben Sie Fragen mit, stellen Sie am Ende unbeantwortete Fragen im Chat, per Audio oder im Austauschbereich Ihres Kurses!

  6. Beteiligen Sie sich an auflockernden Aktivitäten zwischendurch!
    Wir denken uns etwas dabei - Es ist neurologisch belegt, dass Sie den Lernstoff an ihre individuelle Gehirnstruktur ankoppeln müssen (Dabei entstehen zwangsläufig Fragen) und unter Beschuss mit anspruchsvollem, manchmal ermüdendem Wissen Ihr Gehirn kurz entspannen und wieder aufnahmefähig machen (auch dazu dienen die Aktivitäten).

  7. Probieren Sie die Möglichkeiten aus - Geben Sie mir und dem Kurs bitte einen kleinen Vertrauensvorschuss!
    Mir selbst ist sehr bewusst, wie wichtig Ihre aktive Beteiligung ist, und ich verpflichte mich, für mich selbst und für die Kultur in meinem Kurs für eine offene und wertschätzende Atmosphäre zu sorgen. Ihre Fragen und Beteiligungen mit eigener Perspektive sollen offen und ohne Abwertung im Rahmen der verfügbaren Zeit aufgegriffen werden! Sollte mir das einmal nicht gelingen, freue ich mich über Ihren konstruktiven Hinweis (auch per Email oder Rücksprache), damit ich nachregeln kann.

  8. Vernetzen Sie sich untereinander!
    Die Fachhochschule lebt von der Dynamik in der Seminargruppe. Online lässt sich das vielleicht nicht komplett ersetzen, aber auch virtuelle Lerngruppen bieten einen gemeinsamen Seminarrahmen (mit - vorzugsweise Datenschutz-freundlichen - Messengern, Video- oder Audio-Tools, Etherpads oder andere gemeinsame Notizen).

  9. Bereiten Sie digitale Abgaben langfristig vor!
    Unkenntnis von Vorgaben, Abgabeversuche im letzten Moment und Flüchtigkeitsfehler kosten regelmäßig unnötig und unwiderbringlich Punkte (im Zweifelsfall alle!). Die Verantwortung liegt ausschließlich bei Ihnen für das Nachlesen und Einhalten von
    • Adresse (Moodle-Aufgabe vs. Email)
    • Fristen (Datum und Uhrzeit),
    • Dateizahl/-größe*/-format.
    • Planen Sie ausreichend Reserven für frühzeitige Bearbeitung, vorgabegerechte Formatierung und Hochladen ein - inkl. Klärung von Technik- und Verständnis-Problemen.
  10. Nehmen Sie Unterstützungsangebote wahr - Machen Sie nicht Alles mit sich alleine aus!
    Falls doch einmal Unsicherheiten, Ratlosigkeit oder Ängste entstehen sollten - Sie sind weder die Ersten noch Einzigen mit besonderen Herausforderungen im und um das Studium - scheuen Sie sich nicht, sich Unterstützung zu suchen. Diese finden Sie:
    • Fragen zu relevanten Fachgebiet beantworten ich oder die entsprechenden Kolleg_innen.
    • Für Fragen zur Regularien, Planung und Organisation Ihres Fachstudiums (inkl. Planung von externen Studienanteilen) hilft Ihnen die Studienfachberatung.
    • Zu allgemeinen Fragen von Regularien und Organisation des Studiums und des studentischen Lebens untersützt die allgemeine Studienberatung.
    • Leider treten auch im oder während des Studiums stark be- oder überlastenden Situationen aus persönlichen, familiären oder sonstigen Umständen auf. Machen Sie das nicht unnötig lange mit sich allein aus: Die Hochschule begleitet mit psychologischer Studienberatung auch die Bewältigung fordernder Lebenssituationen.

* So reduzieren Sie Dateigrößen effektiv:

Zu große PDFs (> 10 MB) sind auf Office-PCs nicht mehr zumutbar zu handhaben - abgesehen vom unnötigen Speicherplatzbedarf (mehrfach, für Foto, Dokument und PDF). In aller Regel sind drastisch überdimensionierte Fotos und Grafiken Ursache für zu große Dokumente und PDFs. Lösungen:

  1. Stellen Sie von vornherein die Auflösung Ihrer (Handy-)Kamera zweckmäßig ein.
    Zur Orientierung: Falls Schrift auf einer abfotografierten DIN A4-Seite auch bei 5 MP immer noch nicht auf dem Monitor lesbar ist, ist in der Regel nicht die Auflösung zu grob, sondern die Schrift zu winzig.

  2. Sonst: Kopieren Sie abfotografierte Skizzen nicht direkt in das Dokument, sondern erst in ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm (Paint, Paint.net, Gimp, Irfanview, usw.). Rechnen Sie das Foto dort kurz auf ca. Endgröße bei max. 300 dpi herunter! Das Ergebnis kopieren Sie und fügen erst dieses in das Ziel-Dokument ein.

  3. Sonst: Stellen Sie beim PDF-Druck die Auflösung von Bildern auf max. 300 dpi ein!

  4. Sonst: Nutzen Sie ein kostenloses PDF-Editor-Programm, um die schon zu hohe Auflösung beim erneuten Speichern auf max. 300 dpi herunterzurechnen (z.B. in PDF Exchange Editor: Speichern als "optimiertes PDF").

  5. Manche Programme erzeugen in PDFs Hintergrund-Muster (z.B. als kariertes Papier in MathCAD) in unnöätig hoher Auflösung (auf jeder einzelnen Seite neu) - Stellen Sie das Programm so ein, dass das nicht passiert!

**: Zur Einordnung: Ein Foto in DIN A6 Postkartengröße (ca. eine halbe Word-Seite mit Rand) hat selbst in Buchdruck-Qualität (300 dpi) ca. 2 Megapixel (MP), also rund 1 MB - Für das Lesen am Bildschirm (72...150 dpi) reichen je nach Motiv oft 0,12...0,51 MP. Dagegen werden Voreinstellungen moderner Handy-Kameras wie "20 MP" eigentlich eher dann benötigt, wenn man Außenwerbung (hier reichen 20 dpi) auf eine Hauswand der Größe 7 m x 5 m drucken möchte.